De Waag
Um 1600 wurde Hoorn zu einer der wichtigsten VOC-Städte. Aufgrund dieser günstigen Lage zwischen den Handelsrouten über die Zuiderzee und denen an Land wurden viele Güter über diese Stadt transportiert. Daher wurde ein Wiegehaus benötigt, ein Gebäude, in dem Waren gewogen wurden.
Der Stadtrat beauftragte den Amsterdamer Bildhauer und Steinmetz Hendrick de Keyser im Jahr 1608 mit dem Bau eines Wiegeshauses. An der Fassade ziert ein Einhorn das Wappen von Hoorn.
Nach 1640 spezialisierte sich Hoorn weiter auf das landwirtschaftliche Handelszentrum und der Markt entwickelte sich zu einem der wichtigsten Käsemärkte in Nordholland. Zu Beginn und am Ende eines solchen Marktes durfte nur der Wiegemeister von Waag aus die Uhr läuten. Der heutige Marktplatz "De Roode Steen" wurde nach den öffentlichen Hinrichtungen benannt, die hier einmal stattfanden, hieß aber im Goldenen Zeitalter einfach "Käsemarkt".
Die Landwirte verstauen ihre goldgelben Waren immer noch in ordentlichen Haufen. Der Käufer wird den Käse gründlich inspizieren, woraufhin sich der Landwirt und der Käufer schließlich über den Preis einigen können. Danach wird das Gewicht des Käses bei De Waag ordentlich bestimmt, damit er fair gehandelt werden kann. In den Sommermonaten spielt sich diese Szene immer noch jede Woche ab und die Marktuhr klingt wieder wie gewohnt über den Platz.
Seit 1953 gibt es in De Waag ein Restaurant. Dieses Restaurant D'Oude Waegh sorgt dafür, dass nicht nur Speisen gewogen, sondern auch serviert werden. Bis heute ist De Waag ein erkennbares Symbol zwischen den historischen Gebäuden am Marktplatz von Hoorn.