Sie fahren durch die flache westfriesische Landschaft. Plötzlich ragt aus den Wiesen ein riesiger metallener Aussichtsturm hervor. Ein Schloss stand hier einst. Gebaut vom Grafen Floris V., der sich in diesen Flecken nahe der holländischen Küste verguckt hatte. Eenigenburg, das bedeutet so viel wie: nahe dem Wasser. Das Schloss, das nun „’t Huys te Nuwendore“ heißt, war eine sogenannte Zwingburg. Darin wohnten die Soldaten, die jeden Aufstand der Westfriesen im Keim zu ersticken den Auftrag hatten. Vermutlich fiel das Schloss den zahlreichen Überschwemmungen im 14. Jahrhundert zum Opfer. Die Reste können Sie noch besuchen: den Schlossgraben und die Fundamente.
Eenigenburg hat auch ein Museum. Ein riesengroßer Kompass zeigt auf die typischen Merkmale der westfriesischen Landschaft: Warften, Westfriesischer Ringdeich, Schlossreste, Tagelöhnerhäuschen, die parzellierte Landschaft, wo einst Inseln waren. Im Dorfmuseum erfahren Sie vieles über die Bewohner, zum Beispiel über das Schicksal der Familie Eenigenburg, die mit ihren vier Kindern 1849 nach Amerika auswanderte. Nur ein Kind überlebte die Reise.